Die Digitalisierung aller 32 Schulen im Stadtgebiet hält die CDU-Fraktion für ein vorrangiges Ziel, allerdings sollten die notwendigen Schritte „sorgfältig abgestimmt und fachkundig“ erfolgen. „Die Anschaffung mobiler Endgeräte ist eine Landesaufgabe; der Stadt obliegt die Verantwortung, die Infrastruktur - wie die Anbindung an das Internet, die Netzwerke und Geräte vor Ort - in den Schulen zu installieren und zu warten“, betont der Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion, Dr. Michael Metten, in einer Pressemitteilung. Es helfe „leider nicht, wenn der dritte vor dem ersten Schritt gemacht wird“, gibt Metten zu bedenken. Die CDU-Fraktion geht damit auf die aktuelle politische Digitalisierungs-Diskussion ein.
Für den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und Bürgermeisterkandidaten der CDU, Christian Buchen, ist die „Digitale Schule“ eines der „ganz wichtigen Zukunftsthemen“. Der einstimmig beschlossene Medienentwicklungsplan, durch den Bergisch Gladbach im Städtevergleich ganz vorne dabei sei, gebe die Richtung vor. Bereits jetzt seien stadtweit alle Schulen mit Windows 365 und deshalb mit „TEAMS“ ausgestattet. Somit gebe es die ersten Umsetzungen des Medienentwicklungsplans, den er, Buchen, als Einstieg verstehe; dieser Plan sollte kontinuierlich weiterentwickelt werden, zum Beispiel was die Bandbreite der Anbindung an das Internet betreffe, unterstreicht der CDU-Bürgermeisterkandidat, der von Beruf Wirtschaftsinformatiker ist. Wie Buchen in seinem kürzlich veröffentlichten Themenfeld „Digitale Schule“ hervorhebt, sollen die Schulen zeitgleich digitalisiert werden. Zunächst sei ein Schul-IT-Support aufzubauen, der alle Einrichtungen zentral betreue und für sämtliche Datenschutzfragen zur Verfügung stehe. „Das bündelt Know-how und ist wirtschaftlicher für die Schulen“, so Buchen.
Warnung vor „digitaler Spaltung“
Zudem hält es der stellvertretende Fraktionsvorsitzende für wichtig, „dass alle Schulen in unserer Stadt eine schulübergreifende, einheitliche digitale Plattform nutzen, auf der sich jede Schule individuell darstellen kann, die aber im Hintergrund auf einer einheitlichen Technik beruht“. Standards schafften Wirtschaftlichkeit und seien nachhaltig. Bei dem Vorhaben dürfe es mitnichten zu einer „digitalen Spaltung“ kommen, „weil sich manche Familien Endgeräte nicht leisten können“. Um dies auszuschließen, sei die Ausstattung aller Schülerinnen und Schüler mit Endgeräten notwendig. Das mache aber „alternative Finanzierungsmöglichkeiten“ erforderlich - unter Ausschöpfung sämtlicher zur Verfügung stehender Fördergelder.
Buchen: „Wir selbst brauchen für die gesamte IT-Ausstattung ein Maßnahmen-Konzept, mit Zuschuss-Staffelungen für den Kauf von Geräten, mit einem Leihgeräte-Pool, mit Sponsoring-Aktivitäten.“ Er ergänzt: „Ich freue mich sehr über das 500 Millionen Corona-Hilfe Sofortprogramm für Endgeräte des Bundes, damit diejenigen Schülerinnen und Schüler ein Endgerät erhalten können, die zu Hause auf kein mobiles Endgerät zugreifen können. Hier müssen wir schnellstmöglich klären, wie genau wir die Mittel auch in Bergisch Gladbach verwenden können.“ Zudem sei es wichtig, dass das Land NRW seine Lehrkräfte schulform- und schulstufenspezifisch aus- und fortbilde, „damit der Unterricht mit Hilfe digitaler Unterrichtsmittel gestaltet werden kann“.
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